Fechten

Fechten ist in erster Linie eine Kampfsportart, die sich aus einer Kampftechnik heraus entwickelt hat. Vor ihrer Etablierung als Sportart war die Austragungsform als Duell weit verbreitet. Die historischen Ursprünge gehen auf die Verfeinerung der Waffen und der Bewegungsabläufe gegenüber Schwert- und Säbelkämpfen zurück. Heute wird mit Fechten überwiegend das Sportfechten bezeichnet; gefochten wird mit Florett, Degen und Säbel. Offizielle Wettkampfsprache ist französisch.
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Geschichte des Fechtens

Fechten gehört neben Boxen und Ringen zu den ersten Wettbewerben der Menschheit. Eine Art sportlichen Fechtens betrieb man schon in der Antike und in Afrika. Ursprünglich war das Fechten ein bewaffneter Kampf zweier Personen, bei dem Blankwaffen mit langer Klinge sowie Handschutz verwendet wurden. Diese wurden so geführt, dass Angriffe des Gegners abgefangen werden konnten. Mit Verbreitung des Schießpulvers, Erstarken der Infanterie usw. verlor der gepanzerte Ritter seine Bedeutung. Das Schwert wurde nur noch gegen leicht bzw. ungerüstete Gegner verwendet. Von Italien ausgehend erlebte das Rapierfechten seine Blütezeit. 1570 erfand der Franzose Henri Saint Didier die meisten Fechtausdrücke, die auch heute noch verwendet werden.

In Deutschland wurde es vor allem an den Universitäten betrieben (Mensur (Studentenverbindung)). Eine Förderung erfuhr das Fechten erst wieder durch die Turnerbewegung im 19. Jahrhundert. 1862 entstand der erste Fechtklub in Hannover, 1896 fanden die ersten deutschen Meisterschaften statt.

Die im Wettkampf zum Einsatz kommenden Waffen sind Florett, Degen und Säbel. Florett und Degen sind reine Stoßwaffen, der Säbel ist eine Hieb- und Stichwaffe.

Gefochten wird auf einem stegartigen Boden (ca. 14 m lang und 1,50 – 2 m breit), der Fechtbahn (frz.: Planche).
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GTV-Fechten anno 1929

So hat es ausgesehen, als die Fechtabteilung des Gütersloher Turnvereins 1929 das Licht der Welt erblickte. Inzwischen hat sich die Mode bei Freizeitkleidung ein wenig geändert, unsere Fechtanzüge sehen aber auch heute noch fast genauso aus wie vor über siebzig Jahren.

Fechten als olympische Disziplin

Fechten zählt zu den Gründungs-Sportarten von Athen 1896. In Athen standen drei Wettbewerbe auf dem Programm: Säbel, Florett sowie Florett für Fechtmeister. Degenfechten kam in Paris 1900, Mannschaftsfechten in Antwerpen 1920 dazu.

1920 fochten die Frauen in Antwerpen erstmals um Gold im Damen-Florett. In Rom kam die Mannschaft, in Atlanta Degen, in Athen 2004 Säbel dazu.
Das olympische Leistungszentrum befindet sich im Bundesleistungszentrum Tauberbischofsheim.

Die Waffengattungen

Florett, Degen und Säbel wurden Ende des 19. Jahrhunderts standardisiert. Fechtanfänger beginnen meist mit dem Florett bzw. im Schülerbereich mit dem Mini-Florett, da dieses am besten geeignet ist, die Grundlagen des Fechtens zu erlernen.